Appell für echte Nachhaltigkeit
Und wieso sich der Staat daher aus der Wirtschaft zu halten hat
Wer heute von „Nachhaltigkeit“ spricht, meint häufig ein Handeln, das ökologische, soziale und ökonomische Belange gleichermaßen berücksichtigt. Doch allzu oft wird übersehen, dass Eingriffe in den Markt – etwa durch Subventionen, Sanktionen, Steuern, Gesetze oder Zölle – die Preise verzerren und so eine scheinbar „grünere“ Welt erschaffen, die in Wahrheit auf tönernen Füßen steht. Manche Produkte werden künstlich verbilligt, andere verteuert, obwohl sie bei unverfälschten Marktbedingungen ganz anders beurteilt würden.
Ein Leben im Luftschloss
In dieser künstlichen Parallelwelt glauben wir, uns manche Güter oder Projekte leisten zu können, die real betrachtet gar nicht tragfähig sind. Das gilt besonders dann, wenn Politik und selbsternannte Nachhaltigkeitsapostel – oft mit dem Argument des Klimaschutzes oder der Ressourcenwahrung – massiv in das Marktgeschehen eingreifen. So mag es zwar nobel erscheinen, wenn die „grüne“ Politik bestimmte Produkte subventioniert und andere verteuert. Im Kern wird damit jedoch genau das Prinzip verletzt, das in einer freien, spontanen Ordnung die wahren Knappheiten, Bedürfnisse und Kosten widerspiegeln soll: der Preis.
Was sind die Folgen?
1. Fehlallokationen: Kapital und Arbeitskraft fließen in Projekte, die ohne diese Eingriffe gar nicht zustande kämen. Was kurzfristig wie eine gute Idee aussehen mag, kann langfristig zum Bumerang werden, sobald die Subventionen enden oder neue Abgaben eingeführt werden.
2. Trügerische Sicherheit: Weil bestimmte Güter künstlich günstiger sind, spiegelt der Verbrauch nicht den echten Ressourcenverbrauch wider. Das führt zu Verschwendung und verhindert Anreize zum sparsamen Umgang mit Energie, Rohstoffen und Arbeit.
3. Abhängigkeiten: Wer auf die „Wohltaten“ staatlicher Eingriffe angewiesen ist, gerät in eine Abhängigkeit, die kaum Spielraum für echte Innovation lässt. Langfristig sind weder Konsumenten noch Unternehmen damit wirklich gedient.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ suggeriert, wir sollten nicht auf Kosten künftiger Generationen leben und die realen Grenzen unseres Planeten respektieren. Doch wie soll das gelingen, wenn Preise uns falsche Signale senden? Die Illusion, scheinbar unbegrenzt Wind, Solarenergie oder andere Rohstoffe verbrauchen zu können, zerplatzt spätestens dann, wenn diese Ressourcen tatsächlich knapp werden. Ein subventionierter Preis macht sie nicht weniger rar, sondern treibt nur den Verbrauch in die Höhe. Wenn tatsächlich kein Wind weht, oder keine Sonne scheint, hilft auch kein billiger Energiepreis. Denn wenn wir zahlen wollen, empfangen wir keine Gegenleistung. Obwohl ein Produkt knapp ist, wird es verbraucht, als wäre es zur Genüge da. Das ist das Gegenteil von Nachhaltig. Es ist verschwenderisch.
Gerade jene, die sich vehement für den Umweltschutz einsetzen, neigen manchmal dazu, überbürokratische Maßnahmen zu ergreifen, anstatt auf transparente und unverfälschte Preise zu setzen. Dabei wird übersehen, dass echte Nachhaltigkeit weniger durch dirigistische Verordnungen und Preispolitik als vielmehr durch unverfälschte Marktmechanismen erreicht wird. Denn nur ein ehrlicher Preis signalisiert uns, ob es wirklich Sinn ergibt, ein Produkt herzustellen oder zu kaufen – und in welcher Menge.
Daher, liebe sog. Nachhaltigkeitskämpfer, folgender Weg führt zu tatsächlich mehr Nachhaltigkeit:
1. Preise freigeben: Preise sollten das reale Verhältnis von Angebot und Nachfrage widerspiegeln, damit Verbraucher und Unternehmen klug und haushälterisch mit Ressourcen umgehen.
2. Innovation statt Subvention: Wer neue Technologien oder Produktionsweisen entwickeln möchte, sollte auf Wettbewerb und Kreativität setzen. Subventionen fördern oft nur kurzfristig scheinbar grüne Lösungen, rauben jedoch die Dynamik.
3. Verantwortung leben: Statt sich auf staatliche Eingriffe zu verlassen, sollten Unternehmen und Verbraucher selbst Verantwortung übernehmen – zum Beispiel indem sie gezielt nachhaltige Produkte nachfragen, Energie sparen und weniger Müll produzieren.
Nachhaltigkeit ist mehr als ein politisches Schlagwort. Sie verlangt ehrliche Kostenrechnungen, echte Innovationskraft und einen respektvollen Umgang mit den Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen. Kurz: Wir brauchen unverfälschte Preise, weil nur sie anzeigen, wie knapp Rohstoffe wirklich sind, wie die Nachfrage ist und wo der Einsatz von Zeit, Geld und Energie wirklich sinnvoll ist. Alles andere ist ein Luftschloss, das irgendwann unweigerlich in sich zusammenfällt. Und die sog. Nachhaltigkeitskämpfer, die sich dafür staatlicher Mittel bedienen wollen, entpuppen sich als Scharlatane.